Das Thermometerhuhn hat ein feines Näschen für die richtige Temperatur


Thermometerhuhn mit Mann in einer Bar Brutverlauf Brutvorgang outgesourced Cartoon Oliver Kock


Mal ehrlich: Brüten ist nicht gerade der aufregendste Job. Den ganzen Tag hockst du unbequem auf deinen Eiern und starrst sinnlos ins Leere.

 

Das australische Thermometerhuhn braucht mehr Action. Schon Monate vor der Brutzeit beginnt das Männchen mit den Vorbereitungen. Es gräbt ein Loch, einen Meter tief und drei Meter breit. Das wird wochenlang mit Pflanzenmaterial gefüllt, bis ein etwa einen halben Meter hoher Hügel entstanden ist. Versiegelt wird das Bauwerk mit einer Schicht aus Sand.

 

Wie bei einem Komposthaufen erhitzt sich das Innere des Hügels durch die verrottenden Pflanzenteile. Immer wieder misst der Bauherr die Innentemperatur mit den feinen Wärmesensoren in seinem Schnabel. Sind kuschelige 34 Grad erreicht, legt das Weibchen mehrere Eier hinein und der "Brutkasten" wird vom Männchen wieder verschlossen.

 

Die kommenden sechs Monate checkt er täglich mehrfach die Temperatur. Wird es zu warm, lüftet er, indem er Löcher in den Sand hackt. Mehrere Wochen lang legt die Henne immer wieder neue Eier in das Nest. Jeweils zwei Monate später schlüpfen die Küken. Sie buddeln sich ans Tageslicht und leben ihr Leben von dieser Sekunde an autonom, ganz ohne die Hilfe der Eltern.

 

Text und Illustration: Oliver Kock

 



Oliver Kock ist Greenfluencer Porträt mit Papagei
John Lennon Yoko Ono Give Bees A Chance Cartoon Oliver Kock

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